Industriekultur Nürnberg erleben: Fotowalk auf dem AEG-Gelände

Entdecke mit mir die Industriekultur Nürnberg auf dem AEG-Gelände. Fotowalks sind eine großartige Möglichkeit, die eigene Stadt aus neuen Blickwinkeln zu entdecken, spannende Motive zu finden und sich mit anderen Fotografiebegeisterten auszutauschen. In Nürnberg gibt es eine lebendige Community von Instagrammern, die sich regelmäßig zu solchen Fotowalks trifft und ihre Bilder unter dem Hashtag #igersnuernberg auf Instagram teilt. Erst vor wenigen Tagen hatte ich die Gelegenheit, an einem dieser Fotowalks auf dem ehemaligen AEG-Gelände in Nürnberg teilzunehmen. Dieses Areal, einst ein pulsierendes Zentrum industrieller Produktion, bot uns Fotografen eine faszinierende Mischung aus verlassener Architektur, kreativem Chaos und aufstrebender Kunstszene.
Die Location – Industriekultur Nürnberg im Wandel
Das AEG-Gelände in Nürnberg ist ein beeindruckendes Beispiel für den Strukturwandel einer ehemaligen Industriebrache. Jahrzehntelang war es ein bedeutender Standort der Elektrotechnik, bis die Produktion eingestellt wurde und das Gelände nach und nach verfiel. Heute ist es ein spannendes Zeugnis der Industriekultur Nürnbergs, in dem sich Vergangenheit und Gegenwart auf eindrucksvolle Weise begegnen.

Schon beim Betreten des Areals wurde mir klar, dass dieser Ort eine besondere Atmosphäre besitzt. Verlassene Gebäude mit rostigen Metallstrukturen, zerbrochene Fenster und von Graffiti überzogene Wände – hier erzählt jedes Detail eine Geschichte aus einer vergangenen Ära. Die weitläufigen Hallen mit ihren hohen Decken boten eine beeindruckende Kulisse für unsere Kameras. Besonders spannend war es, mit Licht und Schatten zu spielen, um den einzigartigen Charme der Industriekultur Nürnbergs fotografisch festzuhalten.

Während des Rundgangs wurden uns auch einige der revitalisierten Bereiche gezeigt. Hier haben sich Künstler, Start-ups und Kreativschaffende angesiedelt, um die ehemaligen Büro- und Werkstatträume mit neuem Leben zu füllen. Gerade dieser Kontrast zwischen Verfall und Wiederbelebung machte das Gelände so faszinierend. Besonders beeindruckend war die ehemalige Produktionshalle mit ihrer gigantischen Glasfront, durch die das Sonnenlicht fiel und so für ein perfektes Spiel aus Licht und Schatten sorgte.
Kunst und Kreativität – Begegnungen mit Künstlern
Ein Highlight des Fotowalks war der Besuch eines ehemaligen Bürogebäudes, das inzwischen als Atelierhaus genutzt wird. Zahlreiche Künstler haben sich hier niedergelassen und verwandeln die einstigen Büroräume in kreative Arbeitsplätze. Die Atmosphäre in diesen Räumen war unglaublich inspirierend – überall standen Leinwände, Skizzenbücher, Farben und Skulpturen.


Ich hatte das Glück, mit einer der Künstlerinnen ins Gespräch zu kommen. Sie erzählte mir, wie inspirierend sie die Umgebung findet – die Industriekultur Nürnberg bietet ihr eine einzigartige Quelle für ihre Werke. Besonders faszinierend war, dass sie alte Werkstoffe aus der Industrieproduktion in ihre Kunstwerke integriert. So wurden aus ausrangierten Metallplatten und Maschinenteilen beeindruckende Skulpturen, die Vergangenheit und Gegenwart miteinander verbinden.
Die Ausstellung „Von Zero an – die DB Kunstsammlung“
Nach unserem Rundgang durch das Gelände hatten wir noch die Gelegenheit, die Ausstellung „Von ZERO an“ in der Halle 20 zu besuchen. Die Deutsche Bahn Stiftung präsentierte hier ihre Kunstsammlung, die bisher kaum öffentlich zugänglich war. Besonders spannend war die Verbindung zwischen der Industriekultur Nürnbergs und der avantgardistischen Kunst der ZERO-Gruppe. Die Künstler Otto Piene, Heinz Mack und Günther Uecker experimentierten mit Licht, Bewegung und Raum – Konzepte, die sich perfekt in die raue Ästhetik der alten Industriehalle einfügten.


Die Ausstellung umfasste rund 140 Werke, darunter auch Arbeiten von Künstlern der Konkreten Kunst wie Victor Vasarely oder George Grosz. Besonders beeindruckend war ein großflächiges Lichtkunstwerk von Otto Piene, das den gesamten Raum in sanfte, sich bewegende Muster tauchte. Die Kombination aus historischen Industriewänden und modernen Kunstwerken schuf eine beeindruckende Atmosphäre. Ich war fasziniert davon, wie sich die Werke in den Raum einfügten und mit der Umgebung interagierten. Es fühlte sich an, als würde die Vergangenheit mit der Gegenwart verschmelzen – ein perfektes Sinnbild für die Industriekultur Nürnbergs.

Ein weiteres Highlight war eine Installation von Heinz Mack, die mit spiegelnden Flächen spielte und das Licht der hohen Fenster auf spektakuläre Weise reflektierte. Die Ausstellung war eine perfekte Ergänzung zum industriellen Charme des Geländes und zeigte eindrucksvoll, wie Kunst und Industriekultur miteinander harmonieren können.
Ein unvergesslicher Tag auf dem AEG-Gelände
Der Fotowalk war für mich ein unvergessliches Erlebnis. Die Industriekultur Nürnbergs hautnah zu erleben, zwischen alten Werkshallen und kreativen Ateliers umherzustreifen und dabei eine einzigartige Ausstellung zu besuchen – das alles hat diesen Tag zu etwas Besonderem gemacht.

Ich habe unzählige Fotos gemacht, jedes einzelne erzählt eine eigene Geschichte dieses einzigartigen Ortes. Noch während ich meine Aufnahmen durchsehe, überlege ich bereits, wann ich das nächste Mal hierher zurückkehren kann.
Ich kann jedem, der sich für Industriekultur, Lost Places und Kunst interessiert, nur empfehlen, sich selbst einmal auf Entdeckungstour zu begeben. Nürnberg hat in dieser Hinsicht einiges zu bieten – und das AEG-Gelände ist dafür ein perfekter Ausgangspunkt! Was interessiert euch noch an Nürnberg, welche Ecke soll ich mir als nächstes ansehen? Schreib es gerne in die Kommentare oder per Nachricht!

